Freiwilligenarbeit hält unsere Gesellschaft zusammen – von Vereinen bis zur Nachbarschaftshilfe. Der neue Freiwilligen-Monitor 2025 der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft zeigt, wie verbreitet das Engagement ist, was sich seit der Pandemie verändert hat und welche Motive Menschen antreiben. Für Pro Senectute Kanton Bern sind diese Trends zentral, weil sie unsere Arbeit mit Freiwilligen direkt beeinflussen. Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.
86% der Bevölkerung engagieren sich im Jahresverlauf, 66% leisten Freiwilligenarbeit. 41% tun dies formell in Vereinen/Organisationen, 51% informell im Alltag; 53% spenden Geld. Nach dem Corona-Einbruch bei Vereinen hat sich vieles normalisiert, dennoch ist die formelle Freiwilligenarbeit leicht und die informelle etwas stärker zurückgegangen. Im europäischen Vergleich bleibt die Schweiz spitze.
Knapp drei Viertel sind Vereinsmitglieder; 41% sind freiwillig engagiert, 17% üben ein Amt aus. Besonders aktiv sind Sport-, Kultur-, Spiel-/Freizeit- sowie soziale und kirchliche Bereiche. Engagement wird besonders durch Bildung, Staatsangehörigkeit, Einkommen, Sprachregion und Wohnortdauer beeinflusst; für Ämter zählen zusätzlich Alter und Geschlecht. Meist wird unbefristet und unentgeltlich gearbeitet, Vergütungen sind rar und eher symbolisch.
Rund die Hälfte aller Freiwillige hilft ausserhalb von Organisationen, häufig mit Betreuungs- und Pflegeaufgaben für Angehörige oder in der Nachbarschaft. Frauen leisten deutlich mehr informelle Care-Arbeit. Beteiligung variiert nach Bildung, Sprachregion, Staatszugehörigkeit und Alter.
Freude, persönlicher Gewinn und Gemeinschaftserlebnisse stehen im Vordergrund. Die meisten sind zufrieden; zwei Drittel würden ihr Amt wieder übernehmen. Jüngere und Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zeigen überdurchschnittliches Interesse an künftigem Engagement – vorausgesetzt Zeit, flexible Rahmenbedingungen und ein passendes Thema wird im Freiwilligeneinsatz angeboten.
Freiwilligenarbeit stärkt Vertrauen, soziale Kontakte und die Bindung an Nachbarschaft, Wohnort und die Schweiz – ein zentraler Beitrag zu einer lebendigen Zivilgesellschaft.